Klasse: Amphibien
Ordnung: Schwanzlurche
Familie: Salamander und Molche
Größe: 14-20cm
Gewicht: ca. 40g
Alter: im Freiland 10-15 Jahre
Aussehen:
Schwarze glänzende Haut. Auf der Oberseite markant durch gelbe bis orange-rote Muster gefärbt.
Je nach aussehen des Musters kann man die in Deutschland vorkommenden Unterarten unterscheiden:
geflecktes Muster -> salamandra salamandra salamandra
gebändertes Muster -> salamandra salamandra terrestris
Das Rückenmuster ist wie ein "Daumenabdruck" bei jedem Individuum anders. In der Forschung werden Rückenmuster deshalb zur Wiedererkennung einzelner Tiere verwendet.
Jedes Rückenmuster ist einzigartig.
Die Paarung kann bei Feuersalamandern das ganze Jahr über stattfinden. Die meisten Tiere paaren sich jedoch im Sommer bis Spätsommer. Nach einigen Monaten Tragzeit wandert das Weibchen an ein Gewässer, in das sie ihre Larven ablegt. Das besondere an Feuersalamandern ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Amphibien keine Eier legen, sondern lebend gebären.
Im Gewässer entwickeln sich die braunen Larven. Nach drei bis fünf Monaten haben sich ihre Kiemen zurückentwickelt und auch sonst ist der nun 5-7 Zentimeter lange Körper auf das Landleben eingestellt. Die jungen Salamander verlassen nun das Gewässer.
Feuersalamander sind vor Allem nachtaktiv. Besonders in regnerischen Nächten sind sie gerne unterwegs.
Die Larven ernähren sich von Kleintieren im Gewässer.
Die Adulten Tiere fressen am Waldboden vorkommende Schnecken und Asseln, Laufkäfer, Ohrwürmer
Der Feuersalamander kommt in Laub- und Mischwäldern vor, die von Bächen und Flussläufen durchzogen sind. Dort lebt er im Totholz, zwischen Felsspalten und Baumstümpfen, in Nagerbauten oder Erdlöchern.
Mitten durch Deutschland zieht sich die Grenze der Verbreitungsgebiete zweier Unterarten. Deshalb fällt der Bundesrepublik eine besondere Verantwortung beim Schutz der gelb-schwarzen Lurche zu.
Schutzstatus
besonders geschützt
Nachweise des Feuersalamanders in Deutschland im Zeitraum von 200-2019
DGHT e.V. (Hrsg. 2018): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands, auf Grundlage der Daten
der Länderfachbehörden, Facharbeitskreise und NABU Landesfachausschüsse der Bundesländer sowie des Bundesamtes
für Naturschutz. (Stand: 1. Aktualisierung August 2018)
Wie viele andere Tierarten auch, leidet der Feuersalamander stark unter Lebensraumverlust. Verunreinigte und begradigte Bäche erschweren Larvenablage. Aber schon der Weg zum Absetzgewässer birgt viele menschgemachte Gefahren. Wie viele Amphibienarten muss auch der Feuersalamander auf seinen Wanderungen Straßen queren. Amphibientunnel unter der Straße helfen dem Feuersalamander jedoch nicht. Er bevorzugt übersichtliche, im Zweifelsfall beleuchtete Stellen und fällt somit besonders häufig herrannahenden autos zum Opfer. Hinzu kommen von Mountainbikern überfahrene Tiere. Da die Salamanderwanderungen ganzjährig stattfinden, hilft es nur bedingt, Straßen für einige Monate im Jahr zu sperren.
Auch Klimawandel und Trockenheit machen den Amphibien zu schaffen.
Salamanderpest
Seit einigen Jahren breitet sich ein Hautpilz in Europa aus, der Schwanzlurche befällt und bei Feuersalamandern für Massensterben sorgt. Der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) sorgt für starke Hautverletzungen, an denen die Tiere innerhalb weniger Tage sterben. Die Pilzsporen werden zwar meist über Hautkontakt übertragen, können jedoch auch in Gewässern und im Boden mehrere Tage überdauern. Daher besteht eine besonders große Gefahr, dass die Sporen von Menschen auch in Bsal-freie Gebiete eingeschleppt werden. Dort wo die Salamanderpest ausbricht stirbt innerhalb kürzester Zeit ein Großteil der lokalen Feuersalamanderpopulation.
Zurzeit arbeiten Forschungseinrichtungen, Universitäten, Naturschutzverbände, Freiwillige und sogar Schulen an Artenschutzprojekten verschiedener Amphibienarten.
Um Feuersalamandern, aber auch anderen Tierarten zu helfen, ist es notwendig, naturnahe Laub- und Mischwälder zu erhalten und zu fördern, die von natürlichen Wasserläufen durchquert werden. Zudem ist es wichtig Gebiete zu erhalten, die nicht von Verkehrsstraßen durchquert werden.
Was können Sie konkret tun?
Das Wichtigste haben Sie nun schon getan: Sie haben sich informiert!
Um dem Feuersalamander auch mit Taten zu helfen, können Sie Folgendes tun:
-Waldgebiete mit dem Auto nur bei Tageslicht durchqueren
-Auf den Wegen bleiben
-Autos nur auf befestigten Wegen/Parkplätzen parken
-Gewässer nicht betreten
- Tiere nicht anfassen
-Hundepfoten nach einem Waldspaziergang waschen
-Vor einem Waldspaziergang die Schuhe desinfizieren, hinterher auf der Heizung trocknen.
geeignete Desinfektionsmittel sind: Ethanol (min. 70-Prozentig), Virkon-S (min. 1-Prozentig), Spiritus
-Funde melden:
Dazu Rücckenmuster und bei kranken Tieren Symptome des Feuersalamanders fotografieren
Genauen Fundort und Datum dokumentieren und alle Informationen bei der Meldestelle einsenden
Quellen:
Weitere interessante Links: