Der Feuersalamander

Salamandra salamandra

Salamandra salamandra, gesunder Feuersalamander
Feuersalamander (Foto: Jonas Virgo/ Ruhr-Universität Bochum, NABU-Bochum)

Steckbrief

Klasse: Amphibien

Ordnung: Schwanzlurche

Familie: Salamander und Molche

Größe: 14-20cm

Gewicht: ca. 40g

Alter: im Freiland 10-15 Jahre


Aussehen:

Schwarze glänzende Haut. Auf der Oberseite markant durch gelbe bis orange-rote Muster gefärbt.

Je nach aussehen des Musters kann man die in Deutschland vorkommenden Unterarten unterscheiden:

geflecktes Muster -> salamandra salamandra salamandra

gebändertes Muster -> salamandra salamandra terrestris

Das Rückenmuster ist wie ein "Daumenabdruck" bei jedem Individuum anders. In der Forschung werden Rückenmuster deshalb zur Wiedererkennung einzelner Tiere verwendet.

 

(Foto: Jens Winter/ naturgucker.de)
(Foto: Jens Winter/ naturgucker.de)
(Foto: Thomas Postier/ naturgucker.de)
(Foto: Thomas Postier/ naturgucker.de)

Jedes Rückenmuster ist einzigartig.

Lebensweise

Die Paarung kann bei Feuersalamandern das ganze Jahr über stattfinden. Die meisten Tiere paaren sich jedoch im Sommer bis Spätsommer.  Nach einigen Monaten Tragzeit wandert das Weibchen an ein Gewässer, in das sie ihre Larven ablegt. Das besondere an Feuersalamandern ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Amphibien keine Eier legen, sondern lebend gebären.

Im Gewässer entwickeln sich die braunen Larven. Nach drei bis fünf Monaten haben sich ihre Kiemen zurückentwickelt und auch sonst ist der nun 5-7 Zentimeter lange Körper auf das Landleben eingestellt. Die jungen Salamander verlassen nun das Gewässer.

 

Feuersalamander sind vor Allem nachtaktiv. Besonders in regnerischen Nächten sind sie gerne unterwegs. 

 

Die Larven ernähren sich von Kleintieren im Gewässer.

Die Adulten Tiere fressen am Waldboden vorkommende Schnecken und Asseln, Laufkäfer, Ohrwürmer

Larve eines Feuersalamanders
Feuersalamander-Larve (Foto: Ralph-Josef Linz/ naturgucker.de)
Feuersalamander frisst Regenwurm
ZACK! Erwischt!! Ein Feuersalamander mit Beute, während eines Gewitters (Foto: Bruno Schlindwein/ naturgucker.de)

Lebensraum

Lebensraum Laub-Mischwald
Bachlauf in einem Laub-Mischwald (Foto: Steffen Golz)

Der Feuersalamander kommt in Laub- und Mischwäldern vor, die von Bächen und Flussläufen durchzogen sind.  Dort lebt er im Totholz, zwischen Felsspalten und Baumstümpfen, in Nagerbauten oder Erdlöchern.

Mitten durch Deutschland zieht sich die Grenze der Verbreitungsgebiete zweier Unterarten. Deshalb fällt der Bundesrepublik eine besondere Verantwortung beim Schutz der gelb-schwarzen Lurche zu.

 

Schutzstatus

besonders geschützt

Nachweise des Feuersalamanders in Deutschland im Zeitraum von 200-2019

DGHT e.V. (Hrsg. 2018): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands, auf Grundlage der Daten

der Länderfachbehörden, Facharbeitskreise und NABU Landesfachausschüsse der Bundesländer sowie des Bundesamtes

für Naturschutz. (Stand: 1. Aktualisierung August 2018)


Schutz und Gefährdung

Wie viele andere Tierarten auch, leidet der Feuersalamander stark unter Lebensraumverlust. Verunreinigte und begradigte Bäche erschweren Larvenablage. Aber schon der Weg zum Absetzgewässer birgt viele menschgemachte Gefahren. Wie viele Amphibienarten muss auch der Feuersalamander auf seinen Wanderungen Straßen queren. Amphibientunnel unter der Straße helfen dem Feuersalamander jedoch nicht. Er bevorzugt übersichtliche, im Zweifelsfall beleuchtete Stellen und fällt somit besonders häufig herrannahenden autos zum Opfer. Hinzu kommen von Mountainbikern überfahrene Tiere. Da die Salamanderwanderungen ganzjährig stattfinden, hilft es nur bedingt, Straßen für einige Monate im Jahr zu sperren.

Auch Klimawandel und Trockenheit machen den Amphibien zu schaffen. 

Salamanderpest
Bsal-Fall im NSG Langeloh, Stadgrenze Bochum/Herne/Castrop (Foto: Jonas Virgo/ Ruhr-Universität Bochum, NABU-Bochum)
Feuersalamander im straßenverkehr
Feuersalamander bewegen sich nur langsam fort (Foto: Alex Simon/ naturgucker.de)

Salamanderpest

Seit einigen Jahren breitet sich ein Hautpilz in Europa aus, der Schwanzlurche befällt und bei Feuersalamandern für Massensterben sorgt. Der Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) sorgt für starke Hautverletzungen, an denen die Tiere innerhalb weniger Tage sterben. Die Pilzsporen werden zwar meist über Hautkontakt übertragen, können jedoch auch in Gewässern und im Boden mehrere Tage überdauern. Daher besteht eine besonders große Gefahr, dass die Sporen von Menschen auch in Bsal-freie Gebiete eingeschleppt werden. Dort wo die Salamanderpest ausbricht stirbt innerhalb kürzester Zeit ein Großteil der lokalen Feuersalamanderpopulation. 


Feuersalamandern helfen

Zurzeit arbeiten Forschungseinrichtungen, Universitäten, Naturschutzverbände, Freiwillige und sogar Schulen an Artenschutzprojekten verschiedener Amphibienarten.

Um Feuersalamandern, aber auch anderen Tierarten zu helfen, ist es notwendig, naturnahe Laub- und Mischwälder zu erhalten und zu fördern, die von natürlichen Wasserläufen durchquert werden. Zudem ist es wichtig Gebiete zu erhalten, die nicht von Verkehrsstraßen durchquert werden.

 

Was können Sie konkret tun?

Das Wichtigste haben Sie nun schon getan: Sie haben sich informiert!

Um dem Feuersalamander auch mit Taten zu helfen, können Sie Folgendes tun:

 

-Waldgebiete mit dem Auto nur bei Tageslicht durchqueren

-Auf den Wegen bleiben

-Autos nur auf befestigten Wegen/Parkplätzen parken

-Gewässer nicht betreten

- Tiere nicht anfassen

-Hundepfoten nach einem Waldspaziergang waschen

-Vor einem Waldspaziergang die Schuhe desinfizieren, hinterher auf der Heizung trocknen.

 geeignete Desinfektionsmittel sind: Ethanol (min. 70-Prozentig), Virkon-S (min. 1-Prozentig), Spiritus

 zur Desinfektionsanleitung

-Funde melden:

  Dazu Rücckenmuster und bei kranken Tieren Symptome des Feuersalamanders fotografieren

  Genauen Fundort und Datum dokumentieren und alle Informationen bei der Meldestelle einsenden

  Funde  melden  

 

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Artenschutz Feuersalamander
Feuersalamander (Foto: Jonas Virgo/ Ruhr-Universität Bochum, NABU-Bochum)

Quellen:

  • Artenschutzdialog III vom 23.1.2021, Veranstaltet vom HMUKLV, der Abteilung für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen und der  Naturschutzakademie Hessen.
  • Fotos von Bsal-Fällen, sowie weitere Fotos wurden uns freundlicherweise von Jonas Virgo (Ruhr-Universität Bochum, NABU-Bochum zur Verfügung gestellt. Vielen dank dafür!

 

  • https://feuersalamander-hessen.de/informationen/
  • https://feldherpetologie.de/heimische-amphibien-artensteckbrief/artensteckbrief-feuersalamander-salamandra-salamandra/
  • https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/10599.html
  • http://www.amphibienschutz.de/amphib/feuersal.htm
  • https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/tiere-im-wald/reptilien-amphibien/der-feuersalamander
  • https://www.bfn.de/infothek/daten-fakten/zustand-der-natur/tiere-pflanzen-und-pilze/ii-11-3-verbreitung-feuersalamanders-in-dl.html
  • https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/amphibien/schwanzlurche/feuersalamander
  • DGHT e.V. (Hrsg. 2018): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands

 

Weitere interessante Links:

  • http://www.salamanderseiten.de/salamanderwanderung/index.html
  • https://www.frogs-friends.org/de