Igel sind sehr anpassungsfähig.
Den kalten Winter überleben sie, indem sie Winterschlaf abhalten.
In der Regel brauchen Igel also keine Hilfe, und müssen auch nicht gefüttert werden.
Wenn man die Igel im Winter füttert, kann es ihnen im schlimmsten Falle sogar schaden: Sie halten keinen Winterschlaf mehr und ihr natürlicher Rhythmus wird gestört.
Wann sollte man trotzdem helfen?
Es gibt jedoch einige Merkmale an denen man erkennt, ob ein Igel vielleicht doch Hilfe benötigt:
- der Igel hat Verletzungen oder ist von Parasiten/Eiern befallen
- er torkelt oder röchelt und sucht tagsüber nach Futter (Igel sind nachtaktiv)
- er ist stark abgemagert (Dellen hinter den Ohren, Augen sind eingefallen, er rollt sich nicht mehr ein)
- der Igel ist bei Dauerfrost oder Schnee unterwegs (statt Winterschlaf zu halten)
Wie sollte man dann vorgehen?
1. Die Tiere niemals ohne Handschuhe anfassen!
2. Ggf. Eier oder Maden entfernen
3. Wiegen Sie den Igel
4. Setzten Sie den Igel in eine Box und wärmen sie Ihn (mit einer Wärmeflasche)
5. Bieten Sie dem Igel frisches Wasser an
6. Kontaktieren Sie eine Igel- Station oder einen Tierarzt
Wichtig: Geben Sie dem Igel keine Milchprodukte oder Obst zum essen! Das vertragen Igel nicht.
Füttern Sie den Igel auch nicht, wenn er noch unterkühlt ist. Der Igelbauch muss warm sein.
Zu Igelbabys:
Sollten Sie Igelbaybies laut fiepend außerhalb ihres Nestes finden, sollten Sie sie aufnehmen, wärmen und einen Tierarzt oder eine Igel-Station kontaktieren.
Andernfalls sollten Sie die Jungtiere in Ruhe lassen und aus Entfernung beobachten. Igelmütter verlassen ihre Jungen manchmal für mehrere Stunden, wenn Sie auf Nahrungssuche sind. Ein Igelbaby kann bis zu sechs Stunden ohne Nahrung auskommen. Gehen Sie nicht zu nah an die Jungtiere heran, damit sich die Igelmutter noch zurück an ihr Nest traut.
Einen weiteren Notfallplan zum Igelfund finden Sie hier
Kontaktadressen im Falle eines Igelfunds finden sie hier
Wie bei vielen anderen Tierarten sorgen auch beim Igel zum Beispiel Monokulturen der Landwirtschaft und Bebauung für den Schwund seiner natürlichen Lebensräume. Er hat sich dem zwar angepasst und ist zum Teil in Städte gezogen, doch auch dort gibt es viele Probleme für den Igel. Nicht selten werden Igel Opfer von Unfällen mit Autos oder anderen elektrischen Geräten die im Garten eingesetzt werden. Besonders die Messer der Schneidemaschinen erreichen Stellen, tiefer in der Hecke. Dort verschäft jedoch der Igel bevorzugt den Tag.
Auch der Trend weg von naturnahem Gärten macht es dem Igel nicht leicht, da er immer weniger Unterschlüpfe findet.